luxemburgischer Politiker; Liberaler; Präsident der Demokratischen Partei (DP) 1955-1959; zwischen 1945 und 1974 (mit Unterbrechung) versch. Ministerämter, u. a. Innen-, Außen-, Justiz- und Verteidigungsminister; mehrf. Vizeministerpräsident
* 12. Mai 1901 Gonderingen
† 29. März 1978 Luxemburg
Wirken
Eugène Schaus wurde am 12. Mai 1901 in Gonderingen (Gonderange) in Luxemburg als Sohn eines Dorflehrers geboren. Nach dem Besuch der höheren Schule (Athenäum) in der Stadt Luxemburg studierte er Rechtswissenschaft an den Universitäten Berlin, Brüssel und Paris und promovierte 1924 zum Dr. jur. Nach Ablegung der Staatsexamen ließ er sich 1925 als Rechtsanwalt in Luxemburg nieder. Zeitweilig bekleidete er das Amt des Präsidenten der Anwaltskammer. Sch. begab sich 1928 in das politische Leben und schloß sich der Liberalen Partei (offizielle Bezeichnung: Demokatische Partei) an. Aber erst 1937 konnte er ein Abgeordnetenmandat erringen. Während des Krieges und der deutschen Besetzung lehnte Sch. jede Zusammenarbeit mit den Besatzungsbehörden ab und mußte sich sein Brot als Schreiber in der "Obstverwaltungszentrale" verdienen. Schließlich wurde er Ende März 1943 mit Frau und drei Kindern in den Sudetengau deportiert.
Nach Heimkehr im Jahre 1945 wurde er wieder politisch aktiv, gehörte der Konstituante an und trat noch 1945 als Innenminister in die Regierung Pierre Dupong ein. Von 1947-51 war er Minister für ...